Das Ende des altgedienten LIBOR-Zinssatzes ist absehbar: Per 31. Dezember 2021 wird er durch den SARON «Swiss Average Rate Overnight» abgelöst.
Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der Privatwirtschaft und der SNB hat beschlossen, den LIBOR durch den SARON zu ersetzen. Daraus folgend werden Schweizer Banken jetzt Produkte entwickeln, welche auf dem SARON anstelle des LIBORS beruhen. In der Schweiz sind eine Vielzahl von Finanzinstrumenten mit einem Volumen von ca. 6,5 Billionen Schweizer Franken an den Libor gekoppelt – die meisten Verträge an den Drei- oder den Sechs-Monate-Libor. Weltweit sind Finanzverträge in Höhe von rund 350 Billionen Dollar an den Libor gebunden.
Der LIBOR (London Interbank Offered Rate) ist der Satz, zu dem sich Banken untereinander Geld leihen. Hinter dem Libor stehen keine tatsächlichen Transaktionen, sondern lediglich Abmachungen, welche die Banken untereinander treffen. Diese mangelnde Transparenz ist einer der Gründe, weshalb der LIBOR als manipulationsanfällig gilt. Der SARON (Swiss Average Rate Overnight) hingegen basiert auf tatsächlich getätigten Transaktionen und ist somit deutlich transparenter. Betrachtet man die Zinssätze von LIBOR und SARON, so lässt sich festhalten, dass diese in der Vergangenheit kaum voneinander abgewichen sind. Der SARON wird jeweils für einen Tag bestimmt und berechnet. Daraus lässt sich die Frage stellen, wie der Zinssatz für 3- und 6-monatige Laufzeiten berechnet werden soll? Der aktuelle Stand ist so, dass die Finanzinstitute entscheiden, wie sie damit umgehen wollen. Auch für die Entscheidung, ob für die Berechnung des Zinssatzes die vergangenen oder die kommenden drei Monate berücksichtigt werden, soll die Entscheidung bei den Banken liegen.
Im Moment können bei den Finanzinstituten nur noch Geldmarkt-Hypotheken auf Basis des Libors bis Dezember 2021 abgeschlossen werden. Wie es danach weitergeht, ist noch offen. Für laufende LIBOR-Hypotheken mit Laufzeiten über den 31.12.2021 hinaus, kann jedoch davon ausgegangen werden, dass betroffene Hypothekarnehmer bei der Umstellung keinen Nachteil erleiden. Noch sind nicht alle Fragen hinsichtlich der Umstellung auf den SARON geklärt. Während die Schweiz im SARON bereits einen Nachfolger für den LIBOR gefunden hat, ist dies in vielen anderen Währungsräumen noch nicht der Fall. So müssen die USA, die EU, Grossbritannien sowie Japan erst noch ein geeignetes Pendant zum Libor finden.
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